Glaubensimpuls

Vor Jahren schenkte man mir ungefragt eine Pflanzschale mit drei Kakteen. Ich hätte am liebsten gesagt: Ich will sie nicht. Aber ich wollte nicht so unhöflich sein. Meine Frau meinte, dass sie gut ins Arbeitszimmer passen würden (das habe ich zwar nie verstanden ...). Ich liebe diese „stachligen Gurken und Mickimäuse“ einfach nicht. Am liebsten hätte ich sie entsorgt, traute mich allerdings das auch nicht. So standen sie in meinem Fenster, meine Frau goss sie mit Wasser und sie wuchsen (auch das noch). Und dann geschah es: Auf einem stachligen „Gerät“ wuchs tatsächlich eine violette Blüte. Sie sah ganz fantastisch aus. Ich dachte mir zwar: Wie kann unter so vielen Stacheln noch eine Blüte wachsen? Aber sie war nun da und faszinierte mich.

Dabei dachte ich an ein Bibelwort in Philipper 4,8: »Was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was einen guten Ruf hat, sei es eine Tugend, sei es ein Lob – darauf seid bedacht!«
Wie oft beschäftigen wir uns mit Aussagen, Bildern, Meinungen, Gesprächen, die uns eigentlich nicht gefallen, die uns beim weiteren Beschäftigen schädigen. Aber wir reden über die Aktionen des Bösen, wir reden vom schlechten Nachbarn, wir lesen von den vermeintlichen Drahtziehern der Gesellschaft – und vergiften uns, ohne es zu merken. Es ist wie die Stacheln des Kaktus, die uns bei Berührungen schmerzen können. Dabei werden wir immer unempfindlicher für das Schöne, das Liebenswerte, das Ehrbare – wozu uns Paulus auffordert. Lasst uns über Jesus nachdenken und mit ihm sprechen, wie wir andere Menschen mit ihm erreichen. Lasst uns darüber sprechen, wie wir Jesus erleben konnten und was er uns Gutes gegeben hat. Lasst uns beten und segnen. Das ist wie die Blüte am Kaktus. Jesus gibt uns Leben, wir dürfen es erleben.